ZUB Argos 8: Welcher "ungestörte U-Wert" wird bei Holzkonstruktionen verwendet?

FAQ-Beitrag für: ZUB Argos
Wird bei Holzkonstruktionen der U-Wert der Gefachkonstruktion oder der inhomogenen U-Wert nach DIN EN ISO 6946 verwendet?

Hierzu bietet DIN 4108 Bbl 2:2019-06 drei Möglichkeiten:

1. Für ein Bauteil mit inhomogener Schichtenfolge wird der U-Wert des Regelquerschnitts (z. B. des Gefachs bei Sparrendächern) nach DIN EN ISO 6946:2018-03, 6.7.1 berechnet. Die Elemente des Anschlussbereichs werden in der Wärmebrückenberechnung modelliert (z. B. Streichsparren und Gefach beim Ortganganschluss). Die Modellierung ist beispielhaft für einen Ortganganschluss in folgendem Bild dargestellt. Die Symmetrieebenen nach DIN EN ISO 10211 zu wählen.



















lAW       modellierte Länge der Außenwand
lD         modellierte Länge der Dachfläche



2. Alternativ kann der U-Wert nach DIN EN ISO 6946:2018-03, 6.7.2 für das gesamte Bauteil mit inhomogener Schichtenfolge berechnet und abgebildet werden. Die Elemente des Anschlussbereichs (z. B. Streichsparren und Streichsparrengefach beim Ortganganschluss) sowie mindestens das erste regelmäßige Gefach werden in der Wärmebrückenberechnung modelliert. Die Modellierung ist beispielhaft für einen Ortganganschluss in folgendem Bild dargestellt. Wärmebrücken inhomogener Bauteile sind stets so zu ermitteln, dass das inhomogene Bauteil in einer Symmetrieebene geschnitten wird.



















e          Achsabstand der Sparren
lAW       modellierte Länge der Außenwand
lD         modellierte Länge der Dachfläche


3. Für Bauteile mit inhomogener Schichtenfolge, für die das Verfahren nach DIN EN ISO 6946:2018-03, 6.7.2 nicht verwendet werden kann, ist nummerisch nach DIN EN ISO 10211 zu rechnen.