Verfahren zur Bilanzierung eines Wintergartens gemäß DIN V 18599

detaillierte Frage
FAQ erstellt am:
14.01.2025

FAQ für:
ZUB Helena (Pro / Ultra)

Berechnungsgrundlage:
DIN V 18599: 2018-09
GEG 2024
FAQ-Beitrag für: ZUB Helena
Hintergrund:

Beheizte (oder gekühlte) Wintergärten oder Glasvorbauten ohne eine Trennwand zur angrenzenden Zone (zum angrenzenden Raum) sind wie beheizte oder gekühlte Gebäudezonen zu berechnen.

Für die Bilanzierung von unbeheizten Wintergärten oder Glasvorbauten mit Trennwand zur angrenzenden beheizten Zone (zum angrenzenden beheizten Raum), bietet die DIN V 18599 zwei Verfahren an:
  • Berechnung der Temperatur in der unbeheizten Gebäudezone (gem. 6.1.4.1, DIN V 18599-2: 2018-09).
  • Vereinfachter Ansatz mittels Temperatur-Korrekturfaktoren (gem. 6.1.4.2, DIN V 18599-2:2018-09),
Differenzierte Berechnung der Temperatur in der unbeheizten Gebäudezone

Im Heizfall sind Wärmeströme durch angrenzende unbeheizte Räume zu berücksichtigen, indem die Temperatur des unbeheizten Raumes berechnet wird. Im Fall von unbeheizten Glasvorbauten (z.B. Wintergärten), ist Abschnitt 6.4.3 der DIN V 18599: 2018-09 zu beachten.

Bei der Berechnung solarer Wärmeeinträge in die beheizte oder gekühlte Gebäudezone über einen Glasvorbau muss die Verglasung des Vorbaus (d.h. des Wintergartens) zusätzlich berücksichtigt werden.

Um die Temperatur im unbeheizten oder ungekühlten Glasvorbau (Wintergarten) zu ermitteln, ist der Wärmestrom in den Wintergarten zu bilanzieren. Die Berechnung erfolgt nach DIN V 18599-2: 2018-09, Abschnitt 6.4.3.3 nach folgender Formel:

Formel

Dabei ist,
∑ΦS,u                    die solare Einstrahlung in den Wintergarten, summiert über die transparenten Außenbauteile des Glasvorbaus;
QS,tr                    die solare Einstrahlung durch den Glasvorbau in die angrenzende Gebäudezone, summiert über die transparenten Bauteile der Trennfläche     
                              zwischen der betrachteten Gebäudezone und dem beheizten Glasvorbau;
∑ΦI,u                     die Summe der internen Wärmequellen innerhalb des Glasvorbaus (in der Regel  zu null zu setzen, sonst entsprechend DIN V 18599-2: 2018-09,
                              Abschnitt 6.5).


Bei diesem Verfahren muss der Wintergarten als unbeheizte Zone angelegt werden.

Umsetzung in ZUB Helena

Nachdem Sie eine neue Zone angelegt haben, müssen Sie für die Zone, die Ihren Wintergarten repräsentiert, zunächst das Häkchen bei Thermische Konditionierung entfernen (in der Registerkarte Randbedingungen). Anschließend wählen Sie als Art der Konditionierung verglaster Vorbau aus.

Zonenrandbedingungen
Vereinfachter Ansatz mittels Temperatur-Korrekturfaktoren

Die Berechnung der Temperatur in einer angrenzenden Zone kann im Heizfall mit einem vereinfachten Ansatz über Temperatur-Korrekturfaktoren [Fx] nach DIN V 18599: 2018-09, Abschnitt 6.1.4.2 erfolgen. Mit diesen Faktoren ist die Temperaturdifferenz (zwischen dem beheizten Innenraum und dem unbeheizter Raum) in der Regel größer als mit dem detaillierteren Verfahren.
Der vereinfachte Ansatz zur Ermittlung der mittleren Temperatur in unbeheizten Zonen erfolgt mittels der Temperatur-Korrekturfaktoren (Fx-Wert) für Wände und Fenster zu einem unbeheiztem Glasvorbau nach DIN V 18599-2, Tabelle 5.

Für eine Verglasung des Glasvorbaus gelten folgende Fx-Werte:

 
Wände und Fenster zu unbeheizten Glasvorbau
bei einer Ausführung des Glasvorbaus mit
Einfachglas Fu 0,8
Zweischeibenglas Fu 0,7
Wärmeschutzglas Fu 0,5

Mit diesem Verfahren muss der Wintergarten nicht als Zone abgebildet werden.

Umsetzung in ZUB Helena:

Legen Sie ein neues Bauteil an. In der Zeile Anwendung können Sie die entsprechende Auswahl treffen.


Auswahl Anwendung Bauteil


Hinweis: Diese Informationen werden von der ZUB Systems GmbH kostenlos bereitstellt. Die Ausführungen stellen insbesondere keine Rechtsberatung dar. Jede Form der Haftung und Gewährleistung für die technische oder sachliche Richtigkeit ist ausgeschlossen.

ZUB | Wilhelm Liese