Berechnung von Fensteranschlüssen mit Referenzfensterprofilen gemäß DIN 4108 Beiblatt 2.

detaillierte Frage
In diesem FAQ wird am Beispiel einer Fensterbrüstung Schritt-für-Schritt die Berechnung von Fensteranschlüssen mit den Referenzfensterprofilen gemäß DIN 4108 Beiblatt 2 Anhang F erläutert.
 
FAQ-Beitrag für: ZUB Argos
Für die Berechnung der psi-Werte von Fensteranschlüssen mit den Referenzfensterprofilen sind folgende Schritte erforderlich:

1. Referenzfensterprofil laden und bearbeiten
Zunächst wird das entsprechende Referenzfensterprofil aus dem Katalog DIN 4108 Bbl.2 – 2019 Referenzbauteile geladen. Sie finden den Katalog unter Wärmebrücken / Wärmebrücken aus Katalog laden…



Wichtiger Hinweis: Bei bestimmten Referenzbauteile (z.B. mit größeren Rahmenerweiterungen), muss das Progrann erkennen, ob intern der erweiterte Gleichungslöser mit erweitertem Gitternetz und mehr Elementen gestartet werden soll. Diese Gleichungslösererweiterung ist für die meisten anderen Details überhaupt nicht notwendig sondern wird  aus Performancegründen  sinnvollerweise nicht benutzt.
Die Vorlagen der Referenzbauteile haben eine solche interne Kennung. Deshalb sollte bei Nutzung der Referenzbauteile noch folgendes beachtet werden: Laden Sie die Referenzbauteil-Vorlage in die Software und bennen Sie diese um. Modellieren Sie anschließend den Bauteilanschluss an das Referenzbauteil. Kopieren Sie nicht das Referenzbauteil in einen bereits gezeichneten Bauteilanschluss.

Wählen Sie aus dem Katalog DIN 4108 Bbl.2 – 2019 Referenzbauteile das entsprechende Profil aus (für dieses Beispiel wird das Profil F.07 Kunststoffrahmen ausgewählt).




Anschließend wird das Fensterprofil, genauer gesagt das Dämmelement, welches die Glasscheiben repräsentiert, verlängert. Die Länge richtet sich dabei nach den realen Fensterabmessungen.

Die Schnittkante wird in der Symmetrieebene gesetzt.

Beispiel: Bei einem Fenster von 1 m Höhe muss das gesamte Referenzfensterprofil (inkl. Dämmelement) 50cm hoch sein.


Um das Element zu verlängern, können Sie z.B. das Hilfswerkzeug „Hilfselement (parallele Linie)“ verwenden.


Klicken Sie zunächst die Elementkante an (Referenzkante), von der aus gesehen Sie eine parallele Linie einzeichnen möchten. Anschließend müssen Sie noch festlegen, ob die parallele Linie oberhalb oder unterhalb eingezeichnet werden soll.

Sobald die grüne Vorschau-Linie erscheint, bestätigen Sie die Eingabe durch Drücken der linken Maustaste.
Anschließend muss das Element bis an die parallele Linie verlängert werden.
Dazu wählen Sie z.B. das Werkzeug „Polygon trimmen“ aus.



Überprüfen Sie als Nächstes die Randbedingungen. Schalten Sie die Randbedingungen über die Schaltfläche Randbedingungen anzeigen an.



2. Berechnen Sie den U-Wert für dieses Fensterelement.
Um den U-Wert zu bestimmen, berechnen Sie den L2D-Wert des Fensterelementes.
Bevor Sie die Berechnung starten, stellen Sie die Gitterweite des FEM-Netzes auf 1cm ein (in der Registerkarte Berechnungen).
Drücken Sie anschließend auf die Schaltfläche psi-Wert-Berechnung starten. Im Fenster Berechnung drücken Sie anschließend zur Einhaltung des Konvergenzkriteriums die Schaltfläche FEM-Netz verfeinern.




In der Registerkarte Ergebnisse wird Ihnen der L2D-Wert angezeigt.
Für die Berechnung des U-Wertes wird der L2D-Wert durch die Länge des Fensters (in der Einheit Meter) dividiert. In diesem Beispiel:
 
0,470 W/(mK) / 0,5 m = 0,958 W/(m²K)

Wichtiger Hinweis: bei der Verwendung von Fenster-Referenzprofilen mit Verbreitungsprofilen, wird das Verbreiterungsprofil nicht bei der Ermittlung des U-Wertes berücksichtigt. D.h. es wird zunächst der U-Wert nur für das Fenster-Referenzprofil ohne Verbreiterungsprofil bestimmt.
Auf die Wirklänge, die dem U-Wert des Fensters zugeordnet wird, hat dies keinen Einfluss. Es gilt immer die lichte Rohbauöffnung.

Anschließend können Sie die Anschlusskonstruktion (die Brüstung) einzeichnen.
Nachdem Sie die Brüstung eingezeichnet und die Randbedingungen gesetzt haben, legen Sie die einzelnen U-Werte fest.
Bei dem U-Wert des Fensters, wird der zuvor berechnete U-Wert (im Kontext-Menü) Ungestörter U-Wert manuell eingetragen.



Anschließend können Sie den psi-Wert berechnen.




Hinweis: Diese Informationen werden von der ZUB Systems GmbH kostenlos bereitstellt. Die Ausführungen stellen insbesondere keine Rechtsberatung dar. Jede Form der Haftung und Gewährleistung für die technische oder sachliche Richtigkeit ist ausgeschlossen.

ZUB | Wilhelm Liese