Eingabe Wohnungskühlung nach DIN V 18599 (am Beispiel einer reversiblen Luft-Wasser-Wärmepumpe)

detaillierte Frage
Frage:
Wie wird eine reversible Wärmepumpe (Luft-Wasser-Wärmepumpe) zur Kühlung in ZUB Helena eingegeben?

FAQ erstellt am:
04.06.2025

FAQ für:
ZUB Helena (Pro / Ultra)

Berechnungsgrundlage:
DIN V 18599: 2018-09
GEG 2024
Wohngebäude
FAQ-Beitrag für: ZUB Helena
Hintergrund:

Der Endenergiebedarf für Kühlsysteme für den Wohnungsbau wird in DIN V 18599 Teil 6 behandelt.


Abbildung: Systemübersicht zur Wohnungskühlung nach DIN V 18599-6 (Quelle: Wilhelm Liese)

Im Grunde stehen für die endenergetische Bewertung von Kälteerzeugungsanlagen in der DIN V 18599 (Ausgabe 2018) zwei grundsätzlich unterschiedliche Prinzipien zur Kälteerzeugung zur Verfügung.
  1. Kompressions- und Absorptionskältemaschinen
  2. Passive (freie) Kühlung
Bei Kompressionskältemaschinen wird für den Antrieb des Kältemittelverdichters elektrische Energie benötigt.

Bei Absorptionskältemaschinen wird Wärme für die thermische Verdichtung benötigt.

Bei einer passiven (freien) Kühlung wird Außenluft und geothermische Energie (durch Erdsonden oder Grundwasser) zur Kühlung genutzt.

Reversible Wärmepumpen sind Systeme, die sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen eingesetzt werden können. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heiz- oder Kühlsystemen, die jeweils nur eine Funktion erfüllen, können reversible Wärmepumpen ihre Betriebsrichtung umkehren und somit beide Aufgaben übernehmen.

In diesem FAQ wird die Eingabe einer reversiblen Wärmepumpe (Luft-Wasser-Wärmepumpe) zur Kühlung in ZUB Helena eingegeben.

Umsetzung in ZUB Helena

Im Programmabschnitt Anlagentechnik kann unter Wohnungskühlung über die Schaltfläche Neues Kühlsystem eine maschinelle Kühlung angelegt werden.

Neues Kühlsystem
In der Registerkarte Allgemein kann zunächst die Vor- und Rücklauftemperatur festgelegt werden.

Vor-Rücklauftemperatur

Hinweis: Die vom Programm vorgeschlagene Vor- und Rücklauftemperatur werden vom Rechenkern vorgeschlagen (ohne normative Grundlage). Die Vor- und Rücklauftemperaturen sind an Planungsdaten anzupassen.

In der Registerkarte Kälteerzeugung können Sie zunächst die Art der Kühlung über das Drop-Down-Menü auswählen.

Art der Kühlung
Folgende Auswahl steht für die Modellierung des Kühlsystems zur Verfügung:
  • Kompressionskältemaschine
  • Absorptionskältemaschine (einstufig mit Heizmedienregelung)
  • Passive Kühlung
Für dieses Beispiel wir die Kompressionskältemaschine ausgewählt.

Als nächstes kann die Art des Kühlsystems festgelegt werden.

Art des Kühlsystems
Zur Auswahl stehen:
  • Außenluft-Wasser-Wärmepumpen im Kältemaschinenbetrieb
  • Abluft-Zuluft-Wärmepumpen im Kältemaschinenbetrieb
  • Kompressions-Kältemaschine
  • Kompaktklimageräte als Fenster- oder Wandklimagerät
  • Split-Systeme
  • Multi-Split-Systeme
Für dieses Beispiel wählen Sie Außenluft-Wasser-Wärmepumpen im Kältemaschinenbetrieb.
Im nächsten Schritt wird die Regelung der Kompressionskältemaschine festgelegt.
Zur Auswahl stehen
  • taktend,
  • invertergeregelt,
  • Digital Scroll.
Bei dieser Auswahl wird der Standardwert zur Bestimmung des Teillastfaktors für luftgekühlte Kompressions-Kältemaschinen und für luftgekühlte Kompressions-Wärmepumpen in Abhängigkeit von Gebäudetyp und Wärmeschutz nach DIN V 18599-6 festgelegt.

Regelung und Gebäudetyp
Des Weiteren können in dieser Registerkarte noch Angaben zur Hilfsenergie (integrierte Ventilatoren, integrierte Pumpen, usw.) vorgenommen werden.

Die Leistungsaufnahme der Regelung in der Betriebszeit der Kühlung [Pel,c] und die Leistungsaufnahme der Regelung der Regelung im Standby-Betrieb außerhalb der Betriebszeit [Pel,c,P0] dienen der Bestimmung des Hilfsenergieverbrauchs der Regelung der Kühlung. Die Angaben sind in der Regel Herstellerangaben. In Abhängigkeit vom Prüfverfahren kann die Leistungsaufnahme der Ventilatoren bzw. der Pumpe die Regelung bereits mitberücksichtigen. In diesem Fall ist darauf zu achten, dass keine doppelte Anrechnung des Hilfsenergieaufwands der Regelung in der Betriebszeit der Kühlung erfolgt.

Kühlung_Hilfsenergie
Hinweis: Die Leistungsaufnahme der Regelung (Betrieb und Standby) sind Planungsdaten und müssen vom Anwender eingegeben werden.

In der Registerkarte Verteilung und Übergabe wird der Hilfsenergieaufwand der Ventilatoren bzw. Pumpen zum Transport des Kälteträgers (Luft, Wasser oder Kältemittel) durch das Kälteverteilnetz bestimmt (sofern Ventilatoren und Pumpen ein fester Bestandteil des Kühlgerätes bzw. der Kältemaschine sind und dort auch energetisch berücksichtigt werden sollen).

Durch Setzen des Häkchens in der Checkbox separate Ventilatoren vorhanden kann die Nennleistung der Ventilatoren nach Auslegung eingegeben werden.

Verteilung und Übergabe
Durch Setzen des Häkchens in der Checkbox separate Pumpen vorhanden kann die Nennleistung der Pumpen nach Auslegung eingegeben werden.
Als nächstes wird die Art der Übergabe ausgewählt.

Art der Übergabe
Zur Auswahl stehen:

  • Wasser als Kältemittel

  • Luft als Kältemittel – passive Kühlung

  • Luft als Kältemittel – aktive Kühlung

  • Kältemittel als Kälteträger / Direktverdampfung

Über diese Auswahl wird der Standardwert des Nutzungsgrades zur Bestimmung der Wärmeverluste der Kühlung festgelegt.
Des Weiteren kann über ein Drop-Down-Menü die Art der Sekundärluftventilatoren ausgewählt werden.

Art der Sekundärventilatoren
Zur Auswahl stehen:

  • keine Sekundärluftventilatoren

  • Brüstungs- und Deckengeräte Kaltwasser

  • Deckengeräte mit Luftverteilung über Kanäle Kaltwasser

Auch diese Angabe ist für die Bestimmung des Hilfsenergieaufwandes der Kühlung relevant.

Die Angabe dient der Ermittlung der im Raum durch Sekundärluftventilatoren entstehende Hilfsenergieaufwand.

Soll die Kühlung im Sommer z.B. über die Fußbodenheizung erfolgen, muss bei Art der Sekundärventilatoren die Auswahl keine Sekundärluftventilatoren getroffen werden.

Hinweis: Diese Informationen werden von der ZUB Systems GmbH kostenlos bereitstellt. Die Ausführungen stellen insbesondere keine Rechtsberatung dar. Jede Form der Haftung und Gewährleistung für die technische oder sachliche Richtigkeit ist ausgeschlossen.

ZUB | Wilhelm Liese