Wie kann in ZUB Helena eine Brennstoffzelle eingegeben werden?

detaillierte Frage
Dieses FAQ betrifft Bilanzierungen nach GEG sowie nach DIN V 18599: 2018-09 (Wohngebäude).
 
FAQ-Beitrag für: ZUB Helena
Hintergrund:

Brennstoffzellen sind KWK-Anlagen, welche die chemische Energie eines Brennstoffs direkt in Elektrizität und Wärme umwandeln.
Der Strom und die Wärme wird durch eine chemische Reaktion ohne einen Verbrennungsprozess erzeugt (kalte Verbrennung). Im Gegensatz zu anderen KWK-Anlagen benötigt eine Brennstoffzelle weniger Prozessstufen bei der Strom- und Wärmeerzeugung und arbeitet daher äußerst effizient.
Der Berechnungsansatz von Brennstoffzellen ist in DIN V 18599-9: 2018-09 beschrieben.

Für die energetische Bewertung wird gemäß DIN V 18599-9 nur die Wärme bewertet, die zur Deckung des Wärmebedarfs des Gebäudes genutzt wird (Heizwärme-, Trinkwarmwasserbedarf, etc.).

Ein kombiniertes System aus KWK-Anlage und Spitzenlast-Wärmeerzeuger ist bei der Anlagenbewertung als Gesamtsystem zu behandeln.

Umsetzung in ZUB Helena:

Die Verwendung von Brennstoffzellen steht nur beim Berechnungsverfahren DIN V 18599 (Ausgabe 2018) zur Verfügung.

Eingabe Wohngebäude:

Gehen Sie in die Anlagentechnik und legen Sie zunächst eine Wärmeerzeugereinheit an. Wählen Sie in der Registerkarte Allgemein bei Art des Systems indirekt aus.

Art des Systems
Legen Sie anschließend in der Wärmeerzeugereinheit 1 einen neuen Wärmeerzeuger an.

Neuer Wärmeerzeuger
Gehen Sie auf den Wärmeerzeuger und treffen Sie in der Zeile Erzeuger die Auswahl dezentrale KWK. Wählen Sie anschließend den Energieträger aus (in diesem Beispiel Erdgas).

Auswahl Erzeuger
Anschließend gehen Sie in die Registerkarte KWK-Anlagenparameter und treffen bei Art der KWK die Auswahl KWK-System mit Brennstoffzelle.

Ein Bild, das Text enthält.

Automatisch generierte Beschreibung
Anschließend können Sie die Berücksichtigung der Stromproduktion auswählen. Sie haben die Wahl zwischen
  • Verfahren A: Bilanzierung von Brennstoff und Strom
Der Endenergiebedarf des Brennstoffs für die Brennstoffzelle und den Spitzenlastwärmeerzeuger sowie die Stromproduktion kann als Ergebnis der Berechnung ausgewiesen werden.
  • Verfahren B: Bilanzierung Primärenergiefaktor der Wärme
Bei der energetischen Bewertung wird die von der Anlage (Brennstoffzelle + Spitzenlastwärmeerzeuger) gelieferte Wärme an der Gebäudegrenze bilanziert und der zugehörige Primärenergiefaktor für die Wärme ermittelt.
 
Wichtiger Hinweis: Für die Berechnung BEG-Effizienzhaus ist bei der Bilanzierung eines KWK-Systems mit Brennstoffzelle die Bilanzierung nach Verfahren B vorgegeben.

Im nächsten Schritt müssen Brennstoffzellen-Kennwerte (Produktwerte nach DIN EN 50465 (VDE 013 310)) sowie zusätzliche Kennwerte (Herstellerangaben) eingegeben werden.


Exkurs: Erläuterung der Eingabeparameter
 
Bezeichnung Formel-zeichen Einheit Quelle
Elektrischer Netto-Wirkungsgrad im Betrieb der Brennstoffzelle zu Beginn der Nutzungsdauer bei θRL = 30°, heizwertbezogen ηel,CHP,BOL [-] Produktkennwert nach
DIN EN 50465 (VDE 0130-310)
el,CHP_100 Sup_0)
Gesamtwirkungsgrad der Brennstoffzelle zu Beginn der Nutzungsdauer bei θRL = 30°, heizwertbezogen ηCHP,BOL [-] Produktkennwert nach
DIN EN 50465 (VDE 0130-310)
CHP_100 Sup_0)
elektrische Leistung der Brennstoffzelle zu Beginn der
Nutzungsdauer bei θRL = 30 °C
Pel,CHPBOL [kW] Produktkennwert nach
DIN EN 50465 (VDE 0130-310)
(Pel)
thermische Leistung der Brennstoffzelle im Warmwasser-betrieb zu Beginn der Nutzungsdauer,
höchstens bei θRL
= 50 °C, bei 100 % elektrischer
Leistung der BZ
Pw,th,CHP,BOL [kW] Produktkennwert in Anlehnung
an DIN EN 50465
(VDE 0130-310) bei max.
θRL = 50 °C
Eigenstromverbrauch der Brennstoffzelle für einen
Start-Vorgang unter typischen Betriebsbedingungen
(Kaltstart oder Stand-by-Betrieb), in kWh/Vorgang 
Wf,CHP [kW/Vorgang] Herstellerangabe
maximal mögliche kontinuierliche Betriebszeit der
Brennstoffzelle innerhalb 24 h
dCHP [h/(24h)] Herstellerangabe
maximal zulässige Rücklauftemperatur zum Brennstoffzellen-Modul, konstruktionsbedingte Grenztemperatur als
Abschaltkriterium 
θGrenz [°C] Herstellerangabe
minimal zulässige thermische Leistung als Abschaltkriterium
für Brennstoffzellen mit eingeschränktem Taktverhalten
Pmin [kW] Herstellerangabe
Volumen des Wärmespeichers VPS [l] Herstellerangabe bzw.
entsprechend der
geplanten technischen
Ausführung

Die Berechnungsparameter des Bewertungsverfahrens sind den Produktunterlagen des Herstellers zu entnehmen.

Im nächsten Schritt legen Sie in der Wärmeerzeugereinheit 1 den zweiten Wärmeerzeuger an (in diesem Beispiel einen Brennwertkessel).

Auswahl zweiter Wärmeerzeuger
Sollten die beiden Wärmeerzeuger auch Trinkwarmwasser zur Verfügung stellen, setzen Sie bei dem Brennwertkessel 1 und der dezentralen KWK-Anlage in der Registerkarte Allgemein das Häkchen bei auch Erzeuger für Trinkwarmwasser. ZUB Helena legt im Abschnitt Trinkwarmwasser automatisch eine Erzeugereinheit und die beiden Wärmeerzeuger an.

Auswahl TWW

Auswahl TWW Brennstoffzelle


Hinweis: Diese Informationen werden von der ZUB Systems GmbH kostenlos bereitstellt. Die Ausführungen stellen insbesondere keine Rechtsberatung dar. Jede Form der Haftung und Gewährleistung für die technische oder sachliche Richtigkeit ist ausgeschlossen.

ZUB | Wilhelm Liese