Licht aus! Die Bedeutung der Präsenzregelung für den Energiebedarf der Beleuchtung

Frage:

Welche Bedeutung hat die Präsenzregelung bei der energetischen Bewertung von Nichtwohngebäuden nach DIN V 18599-4?
 

Hintergrund:

In der DIN V 18599-4 werden Nachweisverfahren zur Ermittlung des Endenergiebedarfs für Beleuchtungszwecke in Nichtwohngebäuden festgelegt, die u.a. den Einfluss von Präsenzmeldesystemen berücksichtigen.
Die Erfassung der Präsenz erfolgt durch ein elektronisches Kontrollsystem.
Die effektive Betriebszeit der künstlichen Beleuchtung in Bereichen ergibt sich aus dem Produkt der Betriebszeit der Zone mit dem Teilbetriebsfaktor zur Berücksichtigung der Präsenz. Die Betriebszeiten für eine Zone (Tag/Nacht) sind in dem zugeordneten Nutzungsprofil (DIN V 18599-10) enthalten.

Der Teilbetriebsfaktor zur Berücksichtigung der Präsenz hängt ab von:

• der relativen Abwesenheit in dem Berechnungsbereich nach DIN V 18599-10,
   
• der Effizienz der Präsenzkontrolle die Abwesenheit zu erkennen.

Für unterschiedliche Nutzungsprofile sind aus DIN V 18599-10 die Werte für die relative Abwesenheit zu entnehmen. Der Faktor zur Berücksichtigung der Effizienz der Präsenzkontrolle beträgt gem. Tabelle 22 (DIN V 18599-4:2011-12) für Zonen

• mit Präsenzmeldern oder einer relativen Abwesenheit: C_A ≥ 0,95* = C_Prä,kon,j = 0,5,
• ohne Präsenzmelder:  C_A = 0,95.

* Außer in Zonen der Nutzung 16 nach DIN V 18599-10:2011-12, Tabelle A.16, WC- und Sanitärräume in Nichtwohngebäuden.

Bei Einzelplatzbeleuchtung wird der Teilbetriebsfaktor zur Berücksichtigung der Präsenz wie für Einzelbüros ermittelt.
 

Beispiel:

Um die Auswirkung der Präsenzkontrolle plakativ aufzuzeigen, benötigen wir ein Nutzungsprofil mit

1. einer langen Betriebszeit der Zone,
2. einen hohen Wert der relativen Abwesenheit (aber < 0,95).

Als Beispiel eignet sich das Nutzungsprofil Nr. 33 Parkhäuser (öffentliche Nutzung).


Ergebnis ohne Präsenzkontrolle:
spez. Endenergiebedarf Beleuchtung  = 5,3 kWh/(m²a)


Ergebnis mit automatischer Präsenzerfassung:
spez. Endenergiebedarf Beleuchtung  = 2,1 kWh/(m²a)

Das entspricht im Nachweisverfahren einer energetischen Verbesserung von 60 %.
 

Umsetzung in ZUB Helena:

Die Präsenzerfassung wird in der Bautechnik für jeden Beleuchtungsbereich einer Zone im Registerfeld Beleuchtungskontrolle definiert.





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